Die Altstadt von Valentano entwickelt sich auf der Piazza del Comune (Piazza Cavour) und auf Largo Paolo Ruffini. Auf den Platz münden die geraden Wege (Santa Maria, La via di Mezzo) und der Weg La Selciata, der zur Festung und zu dem Schloss Farnese führt.
Das Rathaus
Das Rathaus von Valentano wurde gegen das Jahr 1552 gebaut. Ursprünglich bestand es aus einem Bogengang und dem ersten Stock. Anfangs des Jahres 1700, nach dem Brand der Stadt von Castro, wurde das Gebäude vergrößert, um das Amtsgericht, das sich bis zu diesem Zeitpunkt in Castro befand, zu beherbergen.
Über dem Bogengang (aus dem Stockwerk) ragt ein künstlerischer Balkon mit einem schmiedeisernen Geländer heraus, der auf das XVII. Jahrhundert zurückgeht.
Der Bogengang enthält einige wichtige historische Zeugnisse: das Stadtwappen vom Jahr 1400, das zu dem Brunnen von Acquaiela gehörte (frühmittelalterliches Wort, das eine Quelle eiskalten Wassers bezeichnete). Das Wappen vom Papst Martino V Colonna mit den Farnesianer Wappenschildern, das 1417 an das Haupttor der Stadt gehängt wurde. Das Farnesianer Wappen des fünfzehnten Jahrhunderts mit sechs Lilien. Das Wappen von Alessandro Farnese, der 1534 zum Papst gewählt wurde und 1549 starb. Es gibt auch einen Gedenkstein für die Gefallenen von Valentano während des Ersten Weltkrieges, dessen Text von dem berühmten Literat Fausto Salvatori, dem Autor von der „Hymne an Rom“, gefaßt wurde.
Der Scheffel (altes Hohlmaß von unterschiedlicher Größe) und die „canna castrense“ (die lineare Größe des Herzogtums von Castro) befanden sich einmal unter dem Bogengang. Heute werden sie im Stadtmuseum aufbewahrt.
Das Magenta Tor
Die Piazza Paolo Ruffini hört mit dem Magenta Tor auf, einem wichtigen Baudenkmal, das 1779 nach einem Zeichnung Vignolas, anstelle des 1774 eingestürzten Romana Tors, gebaut wurde.
Auf dem Bogen befindet sich der berühmte Steinmaskaron (il „Mascherone”).
Nach einer alten Volkslegende, wurde der Künstler von der unbezähmbaren Neugier und den ständigen Klagen der Bewohner so belästigt, dass er beschloß, ihre böse Zunge durch den Steinmaskaron zu stigmatisieren.
Uebersetzung von Consuelo Codoni.